Gude Chris, ich stand vor zwei Jahren vor dem gleichen Berg an Fragen. Bei mir lief der "Eintritt in die Welt des schwachsinnigen Geldverbrennens" so:
1. Kontakt mit meiner 250er Aprilia bei einem eintägigen Kurventraining mit der Zweirad Akademie auf dem Heidbergring bei Hamburg. Damals auf Straßenreifen, ohne Probleme. 1. Kniekontakt und direkt vom Virus befallen!
Instruktorentraining mit Panther Racing in Mettet auf 250er Aprilia mit Straßenreifen und Dank super Instruktor endgültig vom Virus befallen. Mit der 250er hatte ich trotz hoher Temperaturen keine Probleme mit den Straßenreifen, aber die Jungs mit Leistung hatten schon einige Aha-Momente!
Letzten Winter habe ich dann noch eine R6
RJ09 gekauft, weil mir die 250er zu schade ist. In diesem Winter gingen dann die "Reifensorgen" los. Die Überlegungen kennst du ja sicher:
Kann ich einen richtigen Rennreifen überhaupt auf Temperatur halten?
Verzeihen mir die Rennreifen auch Fahrfehler?
Welches ist der beste Reifen, damit ich maximalen Grip und somit maximale Fortschritte erziele?
Welche Reifenwärmer soll ich kaufen?
Reichen für mich nicht gebrauchte Rennreifen?
und, und, und
Bei den Reifenwärmern habe ich mich für HSR entschieden, weil mir damals auf Anfragen per Email direkt und sehr freundlich geantwortet wurde. Außerdem repariert man dort auch im Falle eines Schadens. Bisher bin ich mit den Deckchen sehr zufrieden.
Meine Erfahrungen bezüglich des Warmfahrens beziehen sich an der Front auf Conti Race Attack Comp medium und Dunlop KR106 in soft (250er) bzw. mediumsoft (R6). Alle Reifen haben bei mir auch bei kühlen Temperaturen immer ordentlich Temperatur gehabt und gut funktioniert. Den Conti fand ich anfangs etwas angenehmer, weil er mich nicht so krass beim ersten Umlegen in Schräglage gezogen hat.
Hinten fahre ich mittlerweile auf der 250er und der R6 den Conti RA Slick Endurance (R6 in 180/60/17). Ich liebe den Reifen! Auf kühler Strecke fühlt er sich sehr wohl, aber selbst bei 38 Grad im Schatten und richtig hoher Asphalttemperatur ging der gut, wobei ich dann beim Beschleunigen auch das Hirn einschalte und etwas sinniger mache. Das bedeutet aber nicht, dass du bei Hitze 10 Sekunden langsamer fährst. Das sind bei mir Bereiche +/- 2 Sekunden.
Die Dunlop KR106 habe ich gebraucht gekauft. Die halten wirklich ewig. Aber grundsätzlich kaufe ich nix Gebrauchtes mehr! Im Kopf fährt bei mir immer ein bisschen der Gedanke mit, was der Vorgänger schon mit den Reifen veranstaltet hat.
Den einen idealen Reifen gibt es sicher nicht. Bisher habe ich mich aber auf allen Reifen gut gefühlt und Rutscherchen kamen durch Fehler des Fahrers (zu hart in Schräglage am Gas, Deppenlinie im Dreck, etc.). Zwei Freunde fahren beide den K3 auf ihren Fireblades und wenn ich sehe was die mit dem Reifen anstellen, bin ich immer wieder beeindruckt.
Mir hat es für den Kopf übrigens sehr geholfen, dass ich meine R6 zur Fahrwerkskur bei pepe-tuning hatte. Der erste Rennstreckenbesuch nach dem Kauf war ein Desaster! Die R6 wackelte und schwankte nur rum. Ich habe die Hütte anschließend bei Pepe abgeliefert und ihm mein Gewicht genannt. Er hat andere Federn verbaut sowie Gabel und Federbein aufgefrischt. Ich habe seit dem kein Schräubchen am Fahrwerk verstellt, sondern fahre und genieße einfach nur noch.
Ui, ist jetzt ziemlich ausführlich geworden und ich hätte noch so viele andere Dinge zu berichten. Hoffentlich bist du beim Lesen nicht eingeschlafen. Schraub dir für den Anfang Metzeler K3 oder einen anderen Endurance Reifen drauf und nimm ein Instruktorentraining mit. Bleib locker und erwarte nicht zu viel von dir, damit steigst du gut in eines der schönsten Hobbys ein.
Viel Spaß
Till