Ich rauche 1 Schachtel tschechische L&M pro Tag (die deutschen sind mir zu teuer) und würde schon längst aufgehört haben wenn ich könnte. Nicht wegen dem Nichtraucherschutz sondern weil meine Kondition leidet, was ich besonders bei 35°C aufm Hocken am letzten Turn des Tages merke. Das wär der einzige Grund. Dummerweise bin ich süchtig nach dem Zeug oder rede es mir zumindest ein. Tipps wie man aufhört brauch ich im Übrigen nicht. Das muss wenn, dann von innen kommen.
Zunächst: Wir leben in einer freien Gesellschaft. Die Freiheit des einen hört dort auf wo die Freiheit des anderen beginnt. Ist irgendwie alles klar und auch nachvollziehbar und bekannt.
Das heißt für den Raucher dass er rauchen können soll wenn er will und für den Nichtraucher, dass er nicht rauchen muss wenn er nicht will. Der Raucher müsste seine Freiheit zu rauchen praktisch einschränken wenn er damit die Freiheit des Nichtrauchers nicht zu rauchen beeinträchtigt.
Das Problem mit dem Rauch ist bekanntlich, dass man ihn sobald er mal unterwegs ist nicht mehr groß lenken kann. Er verteilt sich und die ganze Umgebung bekommt was ab. Der Vergleich mit dem Furz ist da gar net so verkehrt. Es würde sich keiner aufregen, wenn nur der es riechen oder einatmen müsste, der gefurzt hat.
Logische Konsequenz: Es darf im geschlossenen öffentlichen Raum (ein Paradox?) nicht mehr geraucht werden, da der Rauch der Raucher die Nichtraucher zum einatmen des Rauchs zwingen würde.
Jetzt müsste man sich doch Gedanken machen, ob eine Kneipe, ein Restaurant, ein Wirtshaus, eine Disco oder auch ein Bierzelt einen öffentlichen Raum i.S.d.v.g. darstellen. Letzen Endes gehört dieser Raum idR privaten Personen (dem Wirt, dem Betreiber, dem Veranstalter...). Diese sind auch frei und können sich doch praktisch aussuchen wen sie rein lassen und wen nicht ("Du kommst hier net rein!") Und eine Bewirtungspflicht ähnlich der Beförderungspflicht für Taxifahrer gibt es meines Wissens noch nicht.
Die Wirtschaft / Der Markt soll auch frei sein (freie Marktwirtschaft). Von der Kneipe bis zum Bierzelt werden Waren und ggf. Dienstleistungen gegen Geld umgeschlagen. Den Markt haben wir also. Außerdem wird ein Wirtshaus regional zT auch als Wirtschaft bezeichnet, also sagen wir mal, das passt. Kneipe ist Wirtschaft und damit frei und der Wirt ist auch frei. Warum soll also jetzt nicht der Wirt selber entscheiden, ob in seiner Kneipe geraucht wird oder halt eben nicht? Wenn er eine Raucherkneipe hat und damit mehr Umsatz/ggf. Gewinn macht als wenn er das rauchen verbietet. Dann hätte der freie Markt schon mal entschieden, dass mit einer Raucherkneipe mehr Umsatz/ggf. mehr Gewinn zu machen ist als in einer Nichtraucherkneipe. Wenn es dem Wirt das nun noch persönlich wert ist dass er den Rauch für den mehr Umsatz/ggf. Gewinn einatmet, dann kann er sich doch selber entscheiden ob er weiter rauchen lässt oder nicht.
Die Gäste sind ihrerseits frei und können sich dann aussuchen ob sie hineingehen oder eben nicht. Man macht halt ein Schild an die Kneipentür: Raucher / Nichtraucher. Hat doch alles anderswo immer prächtig funktioniert. So sind alle frei und jeder kann hineingehen wo er will.
Wären noch die Angestellten. Theoretisch könnte (und praktisch kann) sich ein Service-Angestellter ja auch aussuchen, ob er in einer Raucherkneipe oder lieber in einer Nichtraucherkneipe arbeiten will. Da fragt man halt beim Vorstellungsgespräch ob Raucher- oder Nichtraucherkneipe und wenn das nicht dem eigenen Geschmack entspricht, dann sucht man sich halt eine andere Kneipe als Arbeitsplatz aus.
Der Kunde ist der König. Wenn er rauchen will und der Wirt das erlaubt, dann soll der Kunde das dürfen. Wenn der Wirt das nicht will und jemand raucht kann er ihm Hausverbot erteilen.
Und die militanten Nichtraucher (ich habe eigentlich noch nie von militanten Rauchern gehört) haben dann eben auch die Freiheit der Entscheidung des Wirts seine Gäste rauchen zu lassen zu akzeptieren. Dann müssen sie halt wo anders hin gehen.
Man könnte es machen wie bei der Industrie. Die vergiften uns auch mit ihren Abgasen. Aber die bekommen Feinstaubzertifikate vom Staat (von uns allen) geschenkt und da steht dann drauf mit wieviel Gramm irgendwas sie uns vergiften dürfen. Wenn einer weniger giftet, dann kann er seine Zertifikate an einen der mehr giftet verkaufen. Das führt zwar insgesamt nciht zu weniger Gift in der Luft, aber alle sind zufrieden und einige konnten sogar noch ein Geschäft dabei machen. Wie wärs?
Als nächstes regt sich jemand auf wenn in der Kneipe alkoholische Getränke verkauft werden. Schließlich unterhalten sich die Gäste nach der 3. Halbe Bier lauter als die Limo-Fraktion und das könnte ja nachhaltig das Gehör (der Mit-Gäste und der Angestellten) schädigen.
Der Staat mischt sich ein, wo er nix verloren hat und schon wieder haben wir ein unnötiges Gesetz und ein bischen Bürokratie mehr. Wieder mal weiß man nicht wer zuerst da war: Das Ei oder die Henne? Der (militante) Nichtraucher der das alles angezettelt hat, oder der öffentlichkeitsarbeitsbeflissene Politiker, der weiß was für uns alle gut ist.
Die (wieder mal) Medien haben dann den ganzen (Nicht-)Raucher-Hype so breit getreten, dass am Ende alle genervt waren und es zT noch sind.
Wenn die Politiker doch demokratisch gewählte Volksvertreter sind und es deren Job ist, sich um die Belange des gemeinen Wahlvolks zu kümmern und dessen Standpunkte zu vertreten: Warum lässt man übereifrige Bürgerinitiativen a la
zB die Feldberginitiative dann überhaupt zu? (ok - die haben jetzt nix mit Nichtrauchen zu tun, aber sie wollen auch an unsere Freiheit)
Das Volk wird am Ende noch die Freiheit haben die sie verdient. Soweit immer und immer mehr nach Regulierung geschrieen wird sobald man sich irgendwie beeinträchtigt fühlt, dann müssen wir uns net wundern, wenn uns am Ende
alles vorgeschrieben oder verboten wird. Ob dann alle glücklich sind? Ich hoffe, dass genug Freiheit und Selbstverantwortung übrig bleiben, dass es unseren Nachkommen auch noch gefallen wird hier zu leben.