Richtig, es muss immer so viel Bremsflüssigkeit im Behälter sein, dass keine Blasen beim Loslassen des Bremshebels angesaugt werden. Also am besten immer voll -das leert sich schneller als man denkt, und der Sog beim Loslassen des Bremshebels ist nicht ohne. Danke für die Ergänzung, hatte ich glatt vergessen.
Unterdruckmethode kenne ich nicht; ich hatte nur mal (vor laaanger Zeit) in einer Ausbildungsschrift davon gelesen, dass man professionell die Bremsflüssigkeit von unten nach oben einfüllt, also über die Entlüfterschrauben mit Druck nach hineinpresst. Dafür braucht es aber spezielle Apparate, die ich in natura nie gesehen habe. Vielleicht gibt es so etwas nur beim Hersteller in den Montagehallen oder in großen Werksniederlassungen?
Nachtrag:
Ach so, wenn Du mit Unterdruckgerät so etwas meinst: http://youtu.be/MJ_FTf2zdXY
Das dürfte speziell fürs gründliche Entlüften den Nachteil haben, dass durch die Undichtigkeit am Gewinde der geöffneten Entlüferschraube und am Gummianschluss des Schlauchs immer etwas Luft mit abgesaugt wird; so kann man im Schlauch nicht erkennen, wann die Bremsflüssigkeit aus der Bremse wirklich blasenfrei heraus kommt. Aber es geht schneller, man braucht bei Autos keinen zweiten Mann, der das Bremspedal tritt, und es schont bei lange ungewarteten Bremsen die beweglichen Teile, die mitunter schon kräftig Rost angesetzt haben an den Stellen, wo die Bewegung nicht stattfindet. Das sieht dann so aus:
Normalerweise betätigt man den Bremshebel nur eine Teilstrecke des gesamten mechanisch möglichen Weges, und damit auch den Kolben in der Bremspumpe. außerhalb dieser täglichen Betätigungswege kann sich, wenn das Fahrzeug alt und die Bremse nicht gewartet ist, Rost am Pumpenzylinder ansetzen. Wenn nun beim Bremsflüssigkeitswechsel mehrfach der Kolben über diese Strecke hinaus über den verrosteten Teil geschoben wird, zerkratzt der sehr harte Rost die Oberflächen von Zylinder und Kolben, und die Bremspumpe wird undicht; zudem geraden die losgekratzten Rostpartikel in die Bremsflüssigkeit und können an anderer Stelle weiteren Schaden anrichten. Diese bei vorgeschädigten Bremsen gefährlichen Bewegungen können mit so einem Gerät vermieden werden; allerdings ist es einigermaßen Pfusch, darauf zu bauen.
Fürs Motorrad finde ich den geringen Vorteil der möglicherweise leicht verkürzten Arbeitszeit nicht verlockend genug für den Preis. Zudem muss man dafür einen Kompressor zur Hand haben, denn von Hand abgepumpt geht es auch nicht schneller.
Bearbeitet von Beau Riese, 27 Juli 2014 - 11:32 Uhr.