Vorab:
US1111 hat 100 % recht.
15W50 bedeutet "Mehrbereichsöl"
Früher gab es zum Beispiel ein Einbereichsöl SAE30
Die Zahl ist ein Maß für de Viskosität (Dickflüssigkeit).
Je höher desto viskoser.
Aber was heißt nun 15W50?
Das bedeutet dass dieses Öl sich bei 40 °C wie ein Einbereichsöl der Viskositätsklasse "15" verhält.
Bei 100 °C verhält es sich wie ein Öl der Viskositätsklasse "50".
Würde man den Motor mit einem Einbereichsöl SAE15 befüllen so wäre die Viskosität bei 100 °C zu klein.
Die Folge wäre das die Wellen in den Gleitlagern nicht mehr ausreichend zentriert laufen.
Es käme zu Metallkontakt d.h. Mischreibung und damit Verschleiß.
Leistungstechnisch gilt so "dünnflüssig" wie möglich.
Sicherer ist bei warmen Motor in einem gewissen Rahmen eine möglichst hohe Viskosität.
Beim Kaltstart ist es umgekehrt.
0W50 wäre eine eierlegende Wollmilchsau.
Bei den Mehrbereichsölen nimmt man ein Grundöl mit z.B. Viskosität "15".
Danach werden die Ölmoleküle mit sogenannte VI (Viskositätsindex) Verbesserern versehen.
Dadurch knäulen sich die Moleküle bei hohen Temperaturen zusammen was das Öl verdickt auf z.B. Viskosität "50"
Dieser Vorgang ist reversibel, d.h. bei 40°C ist die "Dauerwelle" wieder weg.
In der Tendenz ist dieser Vorgang mit zunehmender Spreizung weniger alterungsstabil.
Speziell durch das Getriebe wird das Öl hier geschädigt.
So wird mit der Zeit aus einem 15W50 ein 15W40 Öl.
Öltechnisch am wichtigsten:
1.) Öl für Motorrad mit Nasskupplung geeignet
2.) Motor warmfahren
Vorab.. Super ausführliche und informative Antwort.. so wünscht man sich das doch!
Trzd. hätte ich noch die ein oder andere Frage.
Dein Beispiel ''Früher gab es zum Beispiel ein Einbereichsöl SAE30''
Bis wv Grad - Temperatur wäre dieses denn zu gebrauchen oder ist es das garnicht? Wie verhält es sich bei 30 Grad (wofür diese Angabe auch immer stehen mag?!?).. Die Viskosität bei 100 Grad beträgt ja dann normal '30' oder?
Dann noch zu deiner Aussage ''Das bedeutet dass dieses Öl sich bei 40 °C wie ein Einbereichsöl der Viskositätsklasse "15" verhält.'' Ich dachte immer die angegebene Zahl vor dem W (Winter) gibt die Zahl in - Graden an bis zu der das Öl noch flüssig genug ist um den Motor zu starten bzw. zu betreiben? Sprich 15W ist bei einer Temperatur von -15 Grad noch flüssig genug um den Motor zu starten (so wäre es mir auch laut Tabelle in der Bedienungsanleitung bei dem 10W schlüssig, dieses ist ja bis -10 Grad angegeben.. wieso steht das 15W dann nicht bei -15 Grad? Was bringt mir die Aussage von dir, wie sich das Öl bei 40 Grad (wofür ist diese Temperaturangabe gut? eigl. zählt doch die Viskosität bei Betriebstemperatur wo er ja zu sage mal 85% betrieben wird sowie bis wv Grad - ich es benutzen darf) bringen? Interessiert doch eigl. nicht oder ich versteh den Zusammenhang einfach noch nicht?!
''Leistungstechnisch gilt so "dünnflüssig" wie möglich.
Sicherer ist bei warmen Motor in einem gewissen Rahmen eine möglichst hohe Viskosität.''
Wie massiv ist denn bitte laut deiner Aussage der Leistungsverlust bei z.B. einem 10w30 zu einem 20w50 was in der Bedienungsanleitung das obere und untere Ende von den empfohlenen Viskositäten angibt.. 1-2PS oder sogar mehr?
Im gewissen Rahmen ist mit anderen Worten bei der
RJ11 eine Viskosität bis 50 da die 60 ja nicht angegeben ist und somit schädlich wäre? Inwiefern denn? Das z.B. Pleuellager nicht mehr ausreichend geschmiert werden können da das 60er Öl bei Betriebstemeratur zu dick ist?
''0W50 wäre eine eierlegende Wollmilchsau''
Wieso gerade dieses?
''Bei den Mehrbereichsölen nimmt man ein Grundöl mit z.B. Viskosität "15".
Danach werden die Ölmoleküle mit sogenannte VI (Viskositätsindex) Verbesserern versehen.
Dadurch knäulen sich die Moleküle bei hohen Temperaturen zusammen was das Öl verdickt auf z.B. Viskosität "50" ''
Wenn ich dem folge, wo und wann ergibt sich denn dann bitte bis zu wv Grad - ich dieses verwenden darf bzw. wieso ist diese, wie ich finde wichtige Aussage dann nicht angegeben?
Anschließend noch dieses ''Dieser Vorgang ist reversibel, d.h. bei 40°C ist die "Dauerwelle" wieder weg.
In der Tendenz ist dieser Vorgang mit zunehmender Spreizung weniger alterungsstabil.''
Was ich leider nicht ganz verstehe.. das der Vorgang reversibel ist, ok - aber was hat es mit der Dauerwelle bei 40 Grad auf sich.. dem kann ich nicht ganz folgen sowie der Aussage mit dem alterungsstabil.. Damit ist vereinfacht gemeint, dass ein 0w50 nicht so lange eins bleibt wie z.B. ein 20w50 da das 0w50 quasi mehr 'auseinander gezogen' wurde (doof ausgedrückt) als das 20w50?
Das wären doch noch so einige Fragen die mich beschäftigen und ich fänds toll wenn du dir noch einmal die Zeit nehmen würdest mir das zu erläutern
Aber auch so schonmal vielen Dank für die erste Antwort!