#1
Geschrieben 28 Januar 2014 - 20:24 Uhr
ich bin neu hier im Forum. Ich habe mir eine R6 2007 gekauft. Der Auspuff stösst blauen Qualm hinten raus. Insbesondere bei Gasstössen von Standgas bis 8000U/min. Hat jemand eine Idee, was dass sein könnte?
Der Motor hat 23.000 KM drauf. Mechanisch hört er sich gesund an.
Sind etwa die Ventilabschirmkappen hinüber?
Oder sind es die Olabstreifringe des Kolbens?
Einfach weiterfahren ohne zu wissen was es ist, wollte ich jetzt auch nicht.
Ich danke Euch für einen Tip wie ich das Thema angehen kann.
Mit den besten Grüssen aus Zürich
Wilfried
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Geschrieben 28 Januar 2014 - 20:24 Uhr
#2
Geschrieben 28 Januar 2014 - 20:29 Uhr
Gesendet von meinem GT-I9300
#3
Geschrieben 28 Januar 2014 - 20:30 Uhr
Bearbeitet von koppnuzz, 28 Januar 2014 - 20:31 Uhr.
#4
Geschrieben 28 Januar 2014 - 20:35 Uhr
Kalter motor oder schon warm gelaufen /gefahren
Gesendet von meinem GT-I9300
der Motor hatte ca. 70° Wassertemp.
das könnte ich versuchen. Was könnte man erkennen? Riefen im Zylinder?ich würde mal auf die kolbenringe tippen, hast du ne möglichkeit an ein endoskop zukommen und mal in die zylinder zu gucken?
#5
Geschrieben 28 Januar 2014 - 21:19 Uhr
Blauer Rauch spricht meist für Öl Verbrennung im falschen Brennraum, weiß jetzt nicht wie ich das erklären kann.
Schraub mal Zündkerzen raus und begutachte die mal.
Und mit dem endoskop ist schon mal nen Anfang.
Du musst auf die Kolbenringe schauen und auf die Zylinder Beschichtung.
#6
Geschrieben 28 Januar 2014 - 21:23 Uhr
Kolbenringe oder Schaftdichtungen gehen bei der R6 nicht kaputt. Höchstens die Lagerschalen....
Sonst mal Kerzen miteinander vergleichen.
#7
Geschrieben 28 Januar 2014 - 21:29 Uhr
#8
Geschrieben 29 Januar 2014 - 00:09 Uhr
Ist entweder Kolben ringe oder Ventilschaftdichtung.
Blauer Rauch spricht meist für Öl Verbrennung im falschen Brennraum, weiß jetzt nicht wie ich das erklären kann.
Schraub mal Zündkerzen raus und begutachte die mal.
Und mit dem endoskop ist schon mal nen Anfang.
Du musst auf die Kolbenringe schauen und auf die Zylinder Beschichtung.
Um die Kolbenringe anzuschauen, muss ich ja wohl den Motor auseinanderbauen, right?
Kann man den Zylinderkopf ausbauen ohne auch den Motor auszubauen?
Ob sie auf der Seite lag ist anzunehmen. Die Schwinge hat einen tiefen Kratzer mit leichter Eindrückung. Der Tank ist eingedrückt. Sonst nichts Gravierendes.Zuviel Öl drin? Lag die Maschine auf der Seite?
Kolbenringe oder Schaftdichtungen gehen bei der R6 nicht kaputt. Höchstens die Lagerschalen....
Sonst mal Kerzen miteinander vergleichen.
Was kann im Zusammenhang mit blauem Rauch geschehen, wenn sie auf die Seite fällt?
Oelstand ist normal.
Gruss
Wilfried
#9
Geschrieben 29 Januar 2014 - 07:31 Uhr
ich bezweifle das es " blauer rauch " ist, denn wie willste das aktuell bei den temp. wissen ? im stand laufen lassen sag überhaupt nix aus.
ölverbrauch wird gemessen nach einer gewissen fahrstrecke, z.b nach 1000 km. wenn du einen kumpel hast der mal auf einer längeren tour hinter dir herfährt kannst ihn fragen ob er was sieht, bzw. riecht, denn verbranntes motorenöl riecht man auch sehr gut.
#10
Geschrieben 29 Januar 2014 - 09:54 Uhr
#11 Gast-Beau Riese_*
Geschrieben 29 Januar 2014 - 11:22 Uhr
Sollten es die Kolbenringe sein müsste man dies doch auch mit ner Kompressionmessung nachweisen können, oder ?
Einen Nachweis liefert eine Kompressionsmessung nicht, bestenfalls Hinweise. Sollte die Messung einwandfreie Bestwerte ergeben, kann man davon ausgehen, dass die Kolbenringe gut dichten. Umgekehrt sagt Einem das aber nicht viel, denn mangelnde Kompression kann mehrere Ursachen haben. Verkehrt ist eine Kompressionsmessung von Zeit zu Zeit aber in keinem Fall, denn bei einer Abweichung sollte im Interesse eines langen Motorlebens die Ursache gesucht und bald behoben werden.
Allgemein ist es eher so, dass bei schlecht dichtenden Kolbenringen die blaue Fahne eher im Schubbetrieb auftritt bis kurz nach dem Gasgeben, dann aber verschwindet. Grund: unter Last wird eher das brennende Gas an den Ringen vorbei in das Kurbelgehäuse gedrückt, im Schubbetrieb wird dann eher Öl aus dem Kurbelgehäuse nach oben gesaugt, was dann bei der nächsten Verbrennung blau rauchend verbrennt. Die Schubabschaltung der Kraftstoffzufuhr sorgt dann vielleicht noch für eine Verschiebung auf kurz nach dem Lastwechsel, dauerhaft sollte der blaue Rauch aber nicht zu sehen sein. Wer die BMW-Automotoren der 1970er kennt, weiß, was ich meine. Tritt der blaue Rauch langandauernd beim Gasgeben auf, würde ich zuerst auf einen schadhaften Abscheider der Kurbelgehäuseentlüftung (so vorhanden), ansonsten auf die Ventilschaftdichtungen tippen. Das ist in dieser Reihenfolge auch meist am einfachsten zu diagnostizieren und zu beheben. Wobei: wenn man den Motor schon so weit öffnet, dass man den Zylinderkopf abnimmt, kann man ihm auch gleich eine gründlichere Revision gönnen: das Aufwendigste dabei dürfte der Zusammenbau einschließlich Einstellen der Spiele sein.
#12
Geschrieben 29 Januar 2014 - 20:01 Uhr
Grund: Bei geschlossener Drosselklappe aber schnell drehendem Motor entsteht ein besonders hoher Unterdruck im Zylinder, der das Öl durch die defekten Ventildichtungen saugt. Und beim nächsten Gasstoß wird der ganze Rotz dann mit einer Nebelwand verbrannt. Das Phänomen habe ich tatsächlich auch mit den alten BMW in Verbindung gebracht.
Blaurauch unter Last sind für mich eher die Ringe, weil der Weg des Überdrucks zwar vom Kolben Richtung Ölwanne geht, dann aber über die Entlüftung wieder zum Luftfilter. Deshalb qualmen ja auch die RJ03 mit Zylinderwandschaden auch aus der Entlüftung...
#13
Geschrieben 29 Januar 2014 - 20:05 Uhr
#14
Geschrieben 29 Januar 2014 - 23:15 Uhr
blauer rauch bedeutet meistens verbranntes Öl
Ist ja was ganz Neues
#15
Geschrieben 30 Januar 2014 - 18:07 Uhr
Ich könnte ja über die Kerzenlöcher Pressluft einblassen so dass die Ventile nicht hineinfallen wenn ich die Keile herausnehme. Allerdings weiss ich nicht, ob es dann den umgekehrten Weg auch geht...Federn einlegen, vorspannen, Ventilteller drauf und Keile einlegen.
Talent und Know-How müsste man haben. Und Werkzeuge.
Gut, das ich Euch fragen kann.
Hallo,
Sollten es die Kolbenringe sein müsste man dies doch auch mit ner Kompressionmessung nachweisen können, oder ?
Einen Nachweis liefert eine Kompressionsmessung nicht, bestenfalls Hinweise. Sollte die Messung einwandfreie Bestwerte ergeben, kann man davon ausgehen, dass die Kolbenringe gut dichten. Umgekehrt sagt Einem das aber nicht viel, denn mangelnde Kompression kann mehrere Ursachen haben. Verkehrt ist eine Kompressionsmessung von Zeit zu Zeit aber in keinem Fall, denn bei einer Abweichung sollte im Interesse eines langen Motorlebens die Ursache gesucht und bald behoben werden.
Allgemein ist es eher so, dass bei schlecht dichtenden Kolbenringen die blaue Fahne eher im Schubbetrieb auftritt bis kurz nach dem Gasgeben, dann aber verschwindet. Grund: unter Last wird eher das brennende Gas an den Ringen vorbei in das Kurbelgehäuse gedrückt, im Schubbetrieb wird dann eher Öl aus dem Kurbelgehäuse nach oben gesaugt, was dann bei der nächsten Verbrennung blau rauchend verbrennt. Die Schubabschaltung der Kraftstoffzufuhr sorgt dann vielleicht noch für eine Verschiebung auf kurz nach dem Lastwechsel, dauerhaft sollte der blaue Rauch aber nicht zu sehen sein. Wer die BMW-Automotoren der 1970er kennt, weiß, was ich meine. Tritt der blaue Rauch langandauernd beim Gasgeben auf, würde ich zuerst auf einen schadhaften Abscheider der Kurbelgehäuseentlüftung (so vorhanden), ansonsten auf die Ventilschaftdichtungen tippen. Das ist in dieser Reihenfolge auch meist am einfachsten zu diagnostizieren und zu beheben. Wobei: wenn man den Motor schon so weit öffnet, dass man den Zylinderkopf abnimmt, kann man ihm auch gleich eine gründlichere Revision gönnen: das Aufwendigste dabei dürfte der Zusammenbau einschließlich Einstellen der Spiele sein.
macht für mich Sinn, was Du schreibst...ich glaube ich starte mal mit Verdichtung messen und dann Schaftdichtungen raus.
Ich danke Dir für Deine grosse Mühe, die Du Dir gemacht hast.
Gruss aus Zürich
Wilfried
#16
Geschrieben 30 Januar 2014 - 18:31 Uhr
Ich kenne es genau andersrum. Blaurauch im Schiebebetrieb und anschließendem Gasstoß sind für mich ein Indiz auf Ventilschaftdichtungen.
Grund: Bei geschlossener Drosselklappe aber schnell drehendem Motor entsteht ein besonders hoher Unterdruck im Zylinder, der das Öl durch die defekten Ventildichtungen saugt. Und beim nächsten Gasstoß wird der ganze Rotz dann mit einer Nebelwand verbrannt. Das Phänomen habe ich tatsächlich auch mit den alten BMW in Verbindung gebracht.
Blaurauch unter Last sind für mich eher die Ringe, weil der Weg des Überdrucks zwar vom Kolben Richtung Ölwanne geht, dann aber über die Entlüftung wieder zum Luftfilter. Deshalb qualmen ja auch die RJ03 mit Zylinderwandschaden auch aus der Entlüftung...
perfekte erklärung genauso isses, kann mich noch zugut an die bmw motoren erinnern, aber auch die alfa romeo motoren, ( 4 zylinder reihen oder der 6-zyl. waren bekannt dafür ).
#17
Geschrieben 30 Januar 2014 - 21:57 Uhr
Solche Symptome sind untypisch für die R6. Ich kenne keinen Fall im Forum, bei denen die Dichtungen mal platt waren. Und ich lese hier schon ein paar Tage mit.
Nicht, dass es nachher doch nur das Kondenswasser ist, was wir bei kalten Tagen zum Saisonstart fast wöchentlich lesen...
#18 Gast-Beau Riese_*
Geschrieben 30 Januar 2014 - 23:44 Uhr
Kann ich den Zylinderkopf beim Einbau neuer Ventilschaftdichtungen eingebaut lassen?
Ich könnte ja über die Kerzenlöcher Pressluft einblassen so dass die Ventile nicht hineinfallen wenn ich die Keile herausnehme. Allerdings weiss ich nicht, ob es dann den umgekehrten Weg auch geht...Federn einlegen, vorspannen, Ventilteller drauf und Keile einlegen.
Mit Druckluft dürfte das zumindest schwierig werden. Wenn Du Dir die Kopfdemontage (und die dann fällige Dichtung) sparen willst, versuche es lieber mit einem Stück Seil oder sehr dicker Schnur, die Du durch das kerzenloch in den Brennraum zwirbelst. Das dürfte die Ventile besser in Position halten und macht auch nicht so einen nervigen Lärm. Sei Dir aber bewusst: wenn Dir ein Ventil trotzdem abrauscht, muss der Kopf doch runter...
Ich kenne es genau andersrum. Blaurauch im Schiebebetrieb und anschließendem Gasstoß sind für mich ein Indiz auf Ventilschaftdichtungen.
Grund: Bei geschlossener Drosselklappe aber schnell drehendem Motor entsteht ein besonders hoher Unterdruck im Zylinder, der das Öl durch die defekten Ventildichtungen saugt.
Das würde nur dann so funktionieren können, wenn die Ventilschaftdichtung im Zylinder oder direkt im Brennraum sitzen würde. Der Ventilschaft ragt stattdessen in den Ansaugkanal. Dort ist der Unterdruck bei hoher Flussgeschwindigkeit am höchsten, sprich: bei hoher Drehzahl und Vollast, und das die ganze Zeit.
Das Phänomen habe ich tatsächlich auch mit den alten BMW in Verbindung gebracht.
Da mein Vater seinerzeit bei BMW gearbeitet hat, habe ich das ziemlich nah mitbekommen: schuld an den blauen Schwaden waren tatsächlich die unteren Kolbenringe (Ölabstreifringe), die in L-Form ausgeführt waren. Nach nur wenig Verschleiß dichteten sie nicht mehr genügend gegen den Sog im Schiebebetrieb ab. Auf solchen Autos habe ich seinerzeit fahren gelernt, kann mich also recht gut daran erinnern, dass der Hintermann auf der Autobahn eingenebelt wurde, wenn man vom Gas ging.
Blaurauch unter Last sind für mich eher die Ringe, weil der Weg des Überdrucks zwar vom Kolben Richtung Ölwanne geht, dann aber über die Entlüftung wieder zum Luftfilter.
Dazu wäre ein weiterer Defekt erforderlich, nämlich einer des Ölabscheiders. Außerdem: ein Motor, der so stark durch die Ringe bläst, dass es das Öl aus dem Kurbeltrieb mitreißt, dass es bläut, dürfte kaum noch laufen.
#19
Geschrieben 31 Januar 2014 - 08:30 Uhr
Ich kenne es genau andersrum. Blaurauch im Schiebebetrieb und anschließendem Gasstoß sind für mich ein Indiz auf Ventilschaftdichtungen.
Grund: Bei geschlossener Drosselklappe aber schnell drehendem Motor entsteht ein besonders hoher Unterdruck im Zylinder, der das Öl durch die defekten Ventildichtungen saugt.
Das würde nur dann so funktionieren können, wenn die Ventilschaftdichtung im Zylinder oder direkt im Brennraum sitzen würde. Der Ventilschaft ragt stattdessen in den Ansaugkanal. Dort ist der Unterdruck bei hoher Flussgeschwindigkeit am höchsten, sprich: bei hoher Drehzahl und Vollast, und das die ganze Zeit.
lautlach...die ventilschaftabdichtungen sitzen oben auf der ventilführung also die seite zur nockenwelle in der nockenwellenkammer, und nicht im brennraum oder ansaugkanal. mannmann, da sind wieder spezialisten am werke.....
#20 Gast-Beau Riese_*
Geschrieben 31 Januar 2014 - 10:18 Uhr
Ich kenne es genau andersrum. Blaurauch im Schiebebetrieb und anschließendem Gasstoß sind für mich ein Indiz auf Ventilschaftdichtungen.
Grund: Bei geschlossener Drosselklappe aber schnell drehendem Motor entsteht ein besonders hoher Unterdruck im Zylinder, der das Öl durch die defekten Ventildichtungen saugt.
Das würde nur dann so funktionieren können, wenn die Ventilschaftdichtung im Zylinder oder direkt im Brennraum sitzen würde. Der Ventilschaft ragt stattdessen in den Ansaugkanal. Dort ist der Unterdruck bei hoher Flussgeschwindigkeit am höchsten, sprich: bei hoher Drehzahl und Vollast, und das die ganze Zeit.
Beim zweiten Lesen und Nachdenken muss ich mich teilweise korrigieren. Ich habe mich durch das Stichwort "Zylinder" irritieren lassen, tatsächlich kommt es aber auf den Ansaugkanal an. In diesem herrscht in dem beschriebenen Moment (hohe Drehzahl, geschlossene Drosselklappe) tatsächlich hoher Unterdruck. Insofern ist es natürlich richtig, dass beim anschließenden Gasgeben verstärkte Bläue dem Auspuff entweicht. Allerdings eben nicht nur dann, sondern mehr oder weniger immer, bis vielleicht auf längeres Beschleunigen bei Vollgas, wo es sich abschwächt und vielleicht nicht mehr zu sehen ist. Es müsste dann z.B. auch im Leerlauf und Teillast zu sehen sein.