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76Justice

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Amorbach / Boxbrunn (odenwald)

28 April 2007 - 12:16 Uhr

diese Strecke ist dem Bürgermeister/ Behörden schon lange ein Dorn im Auge!
jetzt soll diese zeitweise gesperrt werden!


hier der Zeitungsbericht:

Keine freie Fahrt für Motorradfahrer
Strecke Amorbach - Boxbrunn soll zeitweise gesperrt werden

Amorbach. Die Stadt wird offiziell beantragen die B 47 zwischen Amorbach und Boxbrunn an "schönen Tagen" von April bis Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 7 bis 22 Uhr zu sperren, beschloss der Stadtrat einstimmig auf seiner Sitzung am Donnerstag. Das dies tatsächlich verwirklicht werden kann, ist einem Schreiben des Bayerischen Landesamtes für Umwelt zu verdanken, das in diesen Tagen bei der Stadt einging und über das Bürgermeister Peter Schmitt informierte.

Die Stadt hatte vor einiger Zeit die Behörde aufgefordert zu den Lärmauswirkungen durch Motorradlärm in der Nachbarschaft der B 47 gutachtlich Stellung zu beziehen. Dabei wurde darauf verwiesen, dass diese Strecke in den vergangenen Jahren zu einer Rennstrecke geworden ist, die zu hohen Lärmimmissionen bei den Bewohnern im Siedlungsgebiet Amorbach-West führt. Das Landesamt für Umwelt war 2006 vor Ort und hat Messungen auf dem Balkon eines Anwesens in der Danziger Straße durchgeführt. Die relativ geringe verkehrliche Belastung, der serpentinenartige Verlauf am Südhang des Winkel-Berges und ihre besondere Lage mit der damit verbundenen Aussicht machen die B 47 in diesem Abschnitt zu einem besonders attraktiven Fahrerlebnis.

Südlich der B 47, auf dem gegenüberliegenden Berghang, befindet sich in einer Entfernung von mindestens 160 Meter die Wohnbebauung des Siedlungsgebietes Amorbach-West. Dazwischen liegt noch das Otterbacher Tal, so dass von der Straße zu den betroffenen Gebäuden, trotz teilweisen Bewaldung an der Strecke eine freie Schallausbreitung möglich ist. Die Behörde ging auch auf Einzelheiten der schalltechnischen Messung und den Lärmpegel ein. So wird erwähnt, dass die Motorrad-Pegel deutlich höher sind als die übrigen Hintergrundgeräusche des Verkehrslärms, die meist nicht höher als 60 Dezibel waren. Beispielweise wurde das Geräusch eines auf der B 47 "herabbremsenden" Lkw mit einem Maximalpegel von 58 Dezibel registriert. Im Mittelpegel dürfte das übrige Verkehrsgeschehen bei nicht mehr als 50 Dezibel liegen.

In seiner Beurteilung kommt das Landesamt für Umwelt zu der Feststellung, dass der Motorradlärm insgesamt als "besonders lästig" beurteilt wird. Deshalb glaubt es, dass für die weitere Vorgehensweise eine Geschwindigkeitsbegrenzug auf 60 Kilometer nicht sinnvoll erscheint, da bereits bei dieser Geschwindigkeit und der bevorzugten hochtourigen Fahrweise übermäßige Geräuschemissionen entstehen. Da manche Kurve auf der B 47 nur geringe Geschwindigkeiten zulässt, bestehe die Möglichkeit, nach der Kurve zum Beispiel "legal" auf 60 Kilometer zu beschleunigen. Gerade dieses Hochziehen verursache aber die lästigen Geräusche.

Bürgermeister Peter Schmitt sagte, dass ihn bei einer kürzlichen Fahrt nach Boxbrunn rund 32 Motorradfahrer verkehrswidrig überholt hätten. Er selber sei überrascht von dem Vorschlag der Behörde, zumal auch das Bundesministerium klar machte, hier sei das Land Bayern zuständig. Natürlich müsste die Anordnung intensiv überwacht werden, hierbei insbesondere die an der B 47 liegenden Parkplätze.

Karlo Stolz (CSU) freute sich, denn wir haben seit Jahren wie gegen "Windmühlen" gekämpft und nahezu wöchentlich Rennen der Motorradfahrer erleben müssen. Zu bedauern sei, dass durch eine Sperrung vernünftige Motorradfahrer auch ausgeklammert werden. Er wünsche, dass die Maßnahme zeitnah verwirklicht wird. Elfriede Zerr (CSU) betonte, dass diese Maßnahme für Wochenenden überfällig sei, allerdings müssten dann viele Umwege fahren, was mit dem Motorrad kein Problem sein dürfte. Auch sie war für eine schnelle Verwirklichung. Monika Möller (ABL) war froh, dass sich das Blatt anscheinend zugunsten der Stadt und der Bürger in Amorbach-West geändert hat. Die Stadt tue gut daran, an dem Problem "dran" zu bleiben. Volker Hauck (SPD), war der Ansicht, dass gerade die wegen des guten Wetters früher gestartete Motorradsaison schnellen Handlungsbedarf erfordere.

Bürgermeister Peter Schmitt betonte, das "immer wieder Nachbohren" in München habe nun einen überraschenden Erfolg gebracht. Bevor weitere Gespräche am "Runden Tisch" geführt werden, wird die Stadt das vom Landesamt für Umwelt angeregte Benutzungsverbot offiziell beantragen. fm


© Fränkische Nachrichten - 28.04.2007



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